Anja König führt künftig die SPD-Fraktion an

Neuwahl der Fraktionsspitze der SPD-Stadtratsfraktion

Die SPD-Fraktion wählte in dieser Woche die Fraktionsspitze neu. Robert Gewies, bisheriger Fraktionsvorsitzender gab das Amt aus beruflichen und terminlichen Gründen ab und schlug seine Stellvertreterin Anja König als Nachfolgerin vor. Gewies begründete seinen Vorschlag: „Sie hat sich bestens in den knapp 4 Jahren eingearbeitet und für die SPD-Fraktion bereits als stellvertretende Fraktionssprecherin Verantwortung übernommen. Für unsere Ziele und Ideen setzt sie sich vehement ein.“. Die Fraktionsmitglieder folgten dem Vorschlag zustimmend und wählten die Anja König einstimmig zur neuen Vorsitzenden der Fraktion. König bedankte sich für das ihr entgegengebrachte Vertrauen: „Die großen Themen bezahlbarer Wohnraum, die Verkehrsprobleme und auch der große Investitionsstau unserer Stadt werden weiterhin im Fokus der SPD-Fraktion stehen. Ich bin mir sicher, dass wir mit unserem geplanten Bürgerbegehren eines unserer langjährigen Themen aus der Vergangenheit und der Gegenwart, eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft, verwirklichen werden.“ Die SPD-Fraktion werde auch künftig Politik für die Menschen in der Stadt vorantreiben und als Partei- und Fraktionsvorsitzende werde sie weiterhin die ausgezeichnete Zusammenarbeit von Partei und Fraktion in den Mittelpunkt ihres Handelns stellen. Robert Gewies wird als stellvertretender Fraktionsvorsitzender mit Rat und Tat zur Seite stehen weiterhin Verantwortung für die SPD-Fraktion übernehmen.

ANTRAG Aufwandsentschädigung:

Bei den Aufwandsentschädigungen, Sitzungsgeldern, Fraktionsvorsitzendengeldern bleibt alles bei der bisherigen Regelung.
Begründung:
Die Stadt Landshut ist nach wie vor hoch verschuldet. Wir haben einen enormen Investitionsstau. Im Haushalt 2018 können Investitionen für die Bevölkerung unserer Stadt wie zum Beispiel Schulbusfreiheit ab dem ersten Kilometer, ausreichend
bezahlbarer Wohnraum und Sozialwohnungen, die Sanierung der öffentlichen Toiletten, die seit vielen Jahren beschlossene energetische Sanierung des TV 64, ein Zuschussfond für
Mittagessen in den Schulen für bedürftige Familien uvm. nicht dargestellt werden bzw. werden solche Anträge von der Mehrheit des Stadtrates abgelehnt. Eine drastische Erhöhung der Aufwandsentschädigung, Sitzungsgelder und Fraktionsvorsitzendenentschädigung (wie in einem Antrag gefordert) würden den Haushalt dauerhaft um weit über 100.000 Euro jährlich zusätzlich schmälern und damit den Spielraum des Stadtrates reduzieren. Dies ist unserer Meinung nach der
Bevölkerung gegenüber nicht gerecht und auch nicht vermittelbar.
Robert Gewies
Dietmar Franzke
Maria Haucke
Anja König
Gerd Steinberger

Spende  für Sozialteam und Dauerthema Wohnungsnot

Im Rahmen der Weihnachtswunschbaum-Aktion 2017 der Nachbarschaftshilfe Landshut konnte auch ein Wunsch des Sozialteams erfüllt werden. Zwei Gutscheine im Wert von jeweils 100 € für den Challenge Room in Regensburg und in Passau.
Dank großzügiger Spenden von Schirmherrin Anja König und vielen weiteren Sponsoren können sich jeweils 10 Klienten der gemeinnützigen soziotherapeutischen Einrichtung den Herausforderungen im Challenge Room Regensburg und im YouExit Escape Game in Passau stellen und gemeinsam Aufgaben lösen.
Michaela Weiß bedankte sich herzlich bei den Spendern. „Es freut uns wirklich sehr, dass wir unseren Klienten diesen Wunsch endlich erfüllen können, denn die Finanzen sind auch bei uns knapp.“ Dabei erwähnte sie, dass eine der größten Herausforderung für sie, das Finden von bezahlbarem Wohnraum für ihre Schützlinge darstelle. Der Bezirk Niederbayern übernehme zwar die Mietkosten, aber nicht in jeder beliebigen Höhe. Und auch bei Mieterhöhungen werde inzwischen von dort nachgefragt. „Aber wir können gegen Erhöhungen, die sich im gesetzlichen Rahmen befinden, nichts tun und müssen diese
auch dann an den Bezirk weiterreichen, denn auf die Erstattung dieser Fixkosten sind wir angewiesen.“ Dies bedauerte Stadträtin Anja König sehr: „Ich kann mir das sehr gut vorstellen, denn wöchentlich erhalte auch ich Anfragen zu bezahlbarem Wohnraum oder Sozialwohnungen und bei allen Terminen in sozialen Einrichtungen oder Vereinen ist dies das Top-Thema.“ Nur mit der Mehrheit des jetzigen Stadtrates sei eben eine mittel- bis längerfristige Lösung nicht umsetzbar, aber die SPD werde nicht lockerlassen, versprach König.
Am 08.01.2018 überreichten Hans-Peter Brunnhuber, der Leiter der Nachbarschaftshilfe und SPD-Stadträtin Anja König (im Bild links) zwei Gutscheine im Wert von jeweils 100 Euro an die Leiterin des Sozialteams Landshut Michaela Weiß.

Der Wunschbaum der Nachbarschaftshilfe Landshut bringt Freude und Kinderaugen zum Strahlen

Am vergangenen Samstag übergaben die Organisatoren der Wunschbaum-Aktion der Nachbarschaftshilfe Landshut gemeinsam mit der Schirmherrin Anja König und einigen Spendern im Bavaria-Computer-Shop in Altdorf, dessen Besitzer Andreas Wiesner nicht nur die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt, sondern auch ein Spender für die Aktion ist, die Weihnachtsgeschenke an die bedürftigen Familien. Überwältigend war die Spendenfreudigkeit von Bürgerinnen und Bürgern aus der Region Landshut. Hans-Peter Brunnhuber, Vorsitzender des Vereins, konnte stolz verkünden, dass 107 Kindern somit ihre Weihnachtswünsche erfüllt werden konnten. Er bedankte sich vor allem bei den Spendern: „In diesem Jahr führen wir die Aktion zum zweiten Mal durch und sind überglücklich, dass wir dank der vielen Spenden so vielen Eltern helfen und so viele Kinder glücklich machen dürfen.“ Diese erfolgreiche Aktion soll für die kommenden Jahre weiterhin neben den Angeboten im laufenden Jahr als ganz besondere Weihnachtsaktion organisiert werden.  Die Wünsche, die meist an erster Stelle standen, konnten leider nicht erfüllt werden: Bessere Wohnverhältnisse, ein eigenes Kinderzimmer oder mehr Zeit mit den Eltern. Aber fast alle anderen Wünsche wie zum Beispiel ein Kinobesuch, ein Nachmittag mit einer echten Eiskunstläuferin auf dem Eis, Puppen, Feuerwehrautos, Fahrradhelme und viele mehr gingen für die Kinder in Erfüllung.

Schirmherrin Anja König war überwältigt von diesem Ergebnis innerhalb kürzester Zeit. „In meiner Brust schlagen zwei Herzen. Auf der einen Seite bin ich überwältigt von so viel Hilfsbereitschaft in unserer Region, aber auf der anderen Seite ist es unverständlich und nicht hinnehmbar, dass es in unserem reichen Land Familien gibt, die ihren Kindern nicht einmal einfache Weihnachtswünsche erfüllen können.“, erklärt König in ihrem Grußwort. Umso wichtiger sei es, dass es Menschen gibt, die sich bereit erklären, dieses Defizit auszugleichen und ihr Herz für diese betroffenen Kinder öffnen. Von Armut seien Kinder am schlimmsten betroffen, denn sie haben die wenigsten Rechte und kaum eine Stimme, die für sie spricht. Echte Chancengleichheit könne nur durch kostenfreie Bildung von der Kindertagesstätte an bis zur Ausbildung und zum Studium verschafft werden. Ein einheitliches Schulsystem in Deutschland wäre dabei sehr hilfreich. Die Schere zwischen Arm und Reich sei mittlerweile wieder so groß wie seit 100 Jahren nicht mehr. Das sei der eigentliche Skandal in unserem Land.

Der Hobby-Zauberer Magic Didi lies die Kinderaugen schon vor der Geschenkeverteilung strahlen. Bei seinen Zaubertricks staunten Groß und Klein.

Am Ende dankte Hans-Peter Brunnhuber allen, die die Nachbarschaftshilfe unterstützen.

„Der Verein Nachbarschaftshilfe e.V. möchte sich bei allen bedanken, die die Arbeit des Vereins im vergangenen Jahr unterstützt haben, bei allen aktiven Mitgliedern, Förderern und Sponsoren und auch bei den Medien. Nur mit Ihrer Unterstützung können wir Menschen helfen, die unsere Unterstützung brauchen.“ Dies sei die Voraussetzung dafür, dass der Verein auch im kommenden Jahr die vielfältigen Aufgaben und enormen Herausforderungen bewältigen kann. „Die Nachbarschaftshilfe wünscht allen ein frohes und friedliches Weihnachtsfest.“

Haushaltsrede der SPD-Fraktion

Gestern hatte ich die Ehre, die Haushaltsrede für die SPD-Fraktion zu halten. Diese Chance nutzte ich, um unsere Politischen Ziele ganz deutlich zu machen.

 

Haushaltsrede der SPD-Fraktion am 08.12.2017 gehalten von der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Anja König

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren der Verwaltung, Kolleginnen und Kollegen, meine sehr geehrten Damen und Herren,

wenn wir in diesem Jahr von einem Rekordhaushaushalt reden, dann ist dies dem Tatbestand geschuldet, dass jahrzehntelang ein Investitionsstau aufgebaut wurde, der kaum noch aufzuholen ist.                                                                                           

Die Stadt Landshut steht mit dem Rücken zur Wand:

  • seit vielen Jahren ist der Schulbetrieb nur noch mithilfe von Containern aufrecht zu erhalten, sie platzen aus allen Nähten und auch diese Container haben nur eine bestimmte Lebensdauer
  • das Eisstadion wird geschlossen, wenn nicht im nächsten Jahr mit der Sanierung begonnen wird
  • das Interimstheaterzelt fängt an zusätzlich Geld zu kosten, also geht es jetzt auch langsam mit der Sanierung des Bernlochnerkomplexes los.

In beiden Fällen wird erst reagiert, nachdem die Gebäude fast zusammenfallen, es stellt sich die Frage, wer dies zu verschulden hat? Wer also in diesen Jahren die politische Mehrheit hatte.

  • Und nicht zuletzt, der Mangel an bezahlbarem Wohnraum, der unserer Meinung und der Meinung des größten Teils der Bevölkerung nach das größte Problem in Landshut darstellt und deren Beseitigung allererste Priorität haben muss. Und auch hier zeigt sich, dass die drei Fraktionen, die hauptsächlich mit CSU-Mitgliedern bestückt sind mit ihren konservativen Satelliten die Augen verschließen, den Missstand zwar langsam erkennen, aber um Gottes Willen bloß nichts Nachhaltiges dagegen tun wollen.

Apropos drei CSU-Fraktionen, Herr CSU-Kreisvorsitzender und Fraktionsvorsitzender der Jungen Liste-Fraktion, Ihre Landtägler wollen dieses System der Tarnlisten auch noch lockern und damit die Wählerinnen und Wähler noch mehr täuschen, na super. Das gibt auch in Landshut noch ein Politikum und so leicht werden Sie es beim nächsten Mal nicht haben.

Wir blicken in Landshut auf eine jahrzehntelange konservative Politik des Abwartens, Reagierens und Verwaltens zurück. Es wurde und wird nicht konsequent in die Zukunft geschaut und nachhaltig gewirtschaftet. Das erinnert mich stark an unsere Bundeskanzlerin, die auch immer abwartet und erst reagiert, wenn das Problem uns bereits erreicht hat.

Der Mangel an Wohnraum und vor allem an bezahlbarem Wohnraum besteht bundesweit nicht erst seit gestern. Das Problem der Mietpreissteigerung vor allem in Ballungsgebieten ist seit vielen Jahren bekannt und auch ihre Folgen.

Die SPD hat im Bund, im Freistaat und in der Stadt Landshut immer wieder mit Initiativen darauf hingewiesen, was aber von den konservativen Mehrheitsparteien auf allen drei Ebenen ignoriert und vorgeschlagene Gegenmaßnahmen immer wieder blockiert wurden.

In der großen Koalition hat die SPD beispielsweise die Verdreifachung der Fördermittel für den Bau von Sozialwohnungen an die Länder durchgesetzt, das war nicht leicht und nur durch Hartnäckigkeit zu erreichen. Und was macht die Bayerische Staatsregierung? In gleichem Atemzug reduziert die CSU-Regierung ihre Fördermittel im Freistaat um fast exakt den gleichen Betrag, so dass von der Erhöhung genau Nullkommanix bei den bayerischen Kommunen ankommt. Zudem hat die Bayerische CSU-Staatsregierung zugelassen, dass 32.000 GBW-Wohnungen an eine Heuschrecke verkauft wurden statt selbst zuzugreifen, hat den Landtag und die bayerische Bevölkerung belogen mit dem Argument, dass der Freistaat einen solchen Kauf nicht tätigen darf, weil eine schwarze Null im Haushalt wichtiger war als 85.000 Mieter und Mieterinnen zu schützen.

Christian Ude bezeichnete diesen Tag nicht umsonst als schwarzen Tag für die Wohnungspolitik in Bayern, einen schwarzen Tag für den Mieterschutz.

In der Stadt Landshut betraf dies 1000 bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen und hat die ganze Lage natürlich noch verschärft.

Ja, die Stadt fängt jetzt einmal im bescheidenen Stil an, sozialen Wohnraum zu schaffen, gedrängt von SPD, Grünen und breiten Teilen der Bevölkerung. Wenn wir bedenken wie lange schon kein eigener Wohnungsbau mehr betrieben wurde, ist dies zumindest ein Anfang.

Ebenso sieht sich auf einmal die Sparkasse in der Pflicht, auch ein bisschen Wohnraum zu schaffen. Ob das daran liegt, dass sie das Problem erkannt hat oder weil sie Strafzinsen für gebunkertes Geld zahlen muss oder weil wir die Stadt und dieses Gremium aufgefordert haben, sich für Gewinnausschüttungen einzusetzen und diese dann für die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum zu nutzen? Hier kann man nur spekulieren.

Es ist jedenfalls bedauerlich, dass erst so viel und so lange geredet werden muss bis sich endlich in unserer Stadt etwas tut.

 Aber wie sieht das denn wirklich in Zahlen aus: 1 Wohnhaus mit 12-15 Wohneinheiten auf dem ehemaligen Bahngelände westlich des Hauptbahnhofes, an der Breslauer Straße/Isarweg durch Neubau und Nachverdichtung wird der derzeitige Wohnungsbestand von 48 Wohneinheiten auf 107 erhöht, macht in Summe 71 bis 74 Wohneinheiten, die gerade in Planung und Umsetzung sind. Bravo, das deckt nicht einmal ein sechstel eines jährlichen Zuzuges, der im Moment bei 1000 bis 1500 Einwohnern liegt. Damit ist natürlich die Verwaltung über mehrere Jahre ausgelastet, sie kann gar nicht mehr schaffen mit der Personalausstattung und den gleichzeitig anstehenden Sanierungsaufgaben der Bestandswohnungen und Schulen. Das, meine sehr geehrten Damen und Herren wird sich auch durch eine zusätzliche Teilzeitkraft, die im letzten Plenum mehrheitlich beschlossen wurde, nicht ändern. Und nach diesen Projekten wird es ganz sicher erneut einen Stillstand geben, spätestens dann, wenn der Wohnungspakt Bayern bzw. dessen Säule 2 endet oder kein Geld mehr im Topf ist.

Vielmehr freut man sich über jeden privaten Investor, der im Moment baut und nach Vorgaben der Stadt 20 % sozialen Wohnungsbau umsetzen muss. Den Anstoß zu dieser Regelung gab übrigens die SPD-Fraktion. Desgleichen möchte ich auch darauf hinweisen, dass auch die Folgekostenregelung auf einen SPD-Antrag zurückgeht und der Stadt somit einiges an finanziellen Mitteln einspart.

Diese privat geschaffenen sozialen Wohnungen gehören der Stadt nicht!!! Sie fallen nach 20 Jahren wieder aus der Bindung und damit fehlen wieder Sozialwohnungen in unserer Stadt. Wir drehen uns also wieder für die Zukunft nur im Kreise.

Sind wir doch einmal ehrlich und legen die Fakten auf den Tisch, die Stadt selbst darf aufgrund ihrer finanziellen Lage und kann aufgrund der personellen Lage maximal ein paar Sozialwohnungen im Jahr bauen. Hierfür lässt die Regierung sogar Kreditaufnahmen zu. Aber ändert dies etwas an der prekären Lage, in der wir uns in Landshut seit Jahren befinden? Nein!

Was wirklich fehlt sind Sozialwohnungen und vor allen Dingen bezahlbarer Wohnraum bis in die Mittelschicht unserer Bevölkerung und genau hier hört es nämlich für ein Wohnungsamt der Stadt auf. Zudem hat die Stadt als öffentlicher Investor Ausschreibungsvorgaben zu beachten. Da können die regionalen Baufirmen zum Beispiel nicht bevorzugt werden.

Ganz anders wäre es mit einer kommunalen Wohnungsbaugesellschaft, die völlig andere Möglichkeiten hat, es gilt eigentlich nur, diese auch auszunutzen.

Und, Herr Oberbürgermeister, Sie wissen genau, dass es Wege gibt, dass eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft auch die Förderungen aus der Säule 2 des Bayernpaktes erhalten kann, wenn sie im Auftrag der Stadt baut.

Eine Wohnungsbaugesellschaft ist in allen Dingen viel flexibler und kann auch wirtschaftlich ganz anders handeln, sie kann für finanziell durchmischten neuen Wohnraum, der soziale Brennpunkte vermeidet, sorgen. Mit hochpreisigen Wohnungen können niedrigpreisige Wohnungen subventioniert werden.

Wenn eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft nur etwas kreativ arbeitet und wirtschaftet, dann ist das Ganze eine runde Sache.

Sie brauchen das Rad nicht einmal neu zu erfinden. Wir brauchen hier nur das Beispiel Bamberg anschauen. Die Stadtbau GmbH Bamberg ist der größte Wohnungsanbieter dort und verwaltet ca. 4000 Wohnungen, was auch das Kerngeschäft darstellt. Aber sie ist auch gleichzeitig Bauträger, Projektentwickler und Sanierungsträger und mit dem ständigen Bau von neuen bezahlbaren Wohnungen erfüllt die Stadt Bamberg den gesellschaftlichen Auftrag, der aus dem Artikel 106 der bayerischen Verfassung hervorgeht. Die Stadt Landshut nicht!

Wenn wir uns dazu noch die Bilanzsummen von 2015 und 2016 anschauen, nämlich 157 Mio. und 166 Mio. Euro, dann können wir nur erahnen wie viel Bautätigkeit sich hier tut. Aber sie erwirtschaftet auch Gewinn zwischen 1,2 und knapp 3 Mio. Euro und dieses Geld wird schließlich wieder in Bautätigkeiten gesteckt. So kann eine Durchschnittsmiete von 5,15 Euro je Quadratmeter gehalten werden. Da muss mir erst einmal einer erklären, warum das in Landshut nicht möglich sein soll!

Gerade in den vergangenen Jahren hat die Stadtbau GmbH Bamberg in mehrere Großbauprojekte investiert, denn je größer die Baumaßnahme, um so effizienter kann gebaut werden, und so haben sie zusätzlich noch die Niedrigzinsphase für die Finanzierung ausgenutzt.

Diese Chance, dass sich eine Landshuter kommunale Wohnungsbaugesellschaft mit einem Großprojekt verwirklichen und entwickeln kann, wird gerade jetzt wieder vertan. Mit dem 20 Hektar großen Grundstück in der Ochsenau könnte genau jetzt diese 100 %-ige Tochtergesellschaft der Stadt den Grundstock an kommunalem bezahlbaren Wohnraum massiv aufstocken, anstatt Grundstücke für das Grüne Zentrum an den Freistaat herzuschenken.

Aber Mehrheiten dieses Gremiums wollen es einfach nicht. Der freie Markt wird es schon richten, der freie Markt hat bereits über Landshut gerichtet und als Strafe überdimensionale Mietpreissteigerungen und Wohnraumpreise gebracht. Und wir wissen doch alle, dass die Durchschnittsrechnung des Herrn Oberbürgermeisters nicht aufgeht (zum Argument, dass die Landshuter nur im Durchschnitt 25 % ihres Einkommens für eine 94 m²-Wohnung ausgeben müssten), denn der größte Teil der Bevölkerung muss weit über die Hälfte des Einkommens für`s Wohnen ausgeben. Familien wohnen sich arm!

Und einen hätte ich noch zum Thema Wohnraum. Da gibt es Stadträte, die meinen ganz besonders sozial zu sein, wenn pressewirksam die Wohnumstände in der so genannten „Drachenburg“ vermarktet werden und angeblicher Sozialbetrug unterstellt wird. Und, hat sich dadurch irgendetwas geändert? Zum Beispiel für die Menschen, die dort wohnen müssen? Den eigentlichen Betrug begehen hier doch die Vermieter, meine sehr geehrten Damen und Herren.

Wir alle hier kennen die Ausstellung „My home is my Castle“ von Peter Litvai. Unzählige Wohnungen und Wohnumstände werden hier gezeigt, die alle aus unserer Stadt stammen. Jeder steht vor den Bildern und schüttelt den Kopf: dass man so heutzutage noch wohnen muss!? Aber wird hiergegen etwas unternommen? In diesem Gremium war man ja nicht einmal dazu bereit auch nur ein Zeichen zu setzen als unsere Fraktion den Antrag stellte, eine Resolution zur Neuauflage eines Wohnraumaufsichtsgesetzes für Bayern zu verabschieden. Das hätte nix gekostet, aber ein Zeichen Richtung bayerische Staatsregierung gesetzt, dass wir in Landshut solche Wohnumstände nicht länger dulden wollen. Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, es reicht nicht aus, Missstände aufzuzeigen und mit dem Finger darauf zu zeigen, man muss auch die Instrumentarien dafür zur Verfügung stellen, um diese beseitigen zu können.

Es reicht nicht aus das Schwein nur zu wiegen, um es schlachtreif zu bekommen!

Mit dem enormen Zuzug kommen auch viele Kinder nach Landshut, die zur Schule gehen wollen und sollen. Die geplanten Schulbaumaßnahmen sind daher dringend notwendig und löblich und zumindest Mittel für Planungen sind im Haushalt eingestellt. Aber wenn man über viele Jahre die Augen verschließt und nicht erkennt, dass alle Schulen wie zum Beispiel auch die Carl-Heiss-Schule einer dringenden Sanierung und Erweiterung bedürfen, die Schülerzahlen beweisen dies, so ist das nicht unbedingt eine vorausschauende, gerechte und reale Bestandsaufnahme. Der Haushaltsansatz für Planungen in 2018 ist notiert, aber wo bleiben die Finanzmittel für die kommenden Jahre?

Ich darf daran erinnern, dass es einer Initiative der SPD Landshut zu verdanken ist, dass auch Teilsanierungen vom Freistaat gefördert werden. Dies zeigt, dass das häufig hier wie auch in vielen anderen Fällen gehörte Argument „geht nicht“ durch eine einfache Maßnahme, eine Resolution nach München widerlegt werden konnte.

Es ist schon sehr bedauerlich, dass eine Politik des mangelnden Willens immer wieder zukunftsorientierte und nachhaltige Vorschläge der SPD-Fraktion ablehnt, dass man zum Beispiel bei dem Vorschlag für ein Sport- und Freizeitzentrum West auf der grünen Wiese nicht einmal bereit war eine Machbarkeitsstudie zu machen. Da wird lieber ins Ungewisse saniert und hier ein paar Millionen Euro hineingesteckt und noch ein paar Millionen in die TG und dann noch einmal und noch einmal.

Dass notwendige Investitionen immer wieder mit wenig stichhaltigen Argumenten geschoben werden, lässt den Verdacht aufkommen, dass bewusst verzögert wird.

Manchmal kann man auch den Eindruck gewinnen, dass parteipolitsche und eigennützige Präferenzen hier mit im Spiel sind, wie soll man sich denn sonst so manchen Beschluss erklären …im Bausenat….im Dultsenat…?

Beim TV 64 habe ich hier ganz besonders den Eindruck gewonnen.

Bei anderen Vereinen geht man mit viel größeren Summen viel großzügiger um.

Dieser TV 64 wartet nun seit geschlagenen 14 Jahren auf die Umsetzung eines in diesem Hause gefassten Beschlusses und jetzt heißt es wieder im übernächsten Jahr. Dazu finde ich keine Worte mehr.

Und überhaupt schlägt man auch gern einmal gute Förderprojekte aus, die die Stadt gar nichts kosten und stockt dann später lieber das Personal auf für die gleichen Aufgaben, denken wir an den Bildungskoordinator!

Wenn der Antrag von der SPD kommt, dann muss dieser abgelehnt werden…

An anderer Stelle wird solange nichts investiert bis alles zu spät ist!

Ein Lehrschwimmbecken in einer Grundschule als Luxus zu bezeichnen, weil diese Kinder nicht erst zum nächsten Schwimmbad transportiert werden müssen, ist eine absolute und unnötige Übertreibung. Eigentlich müsste es als Segen gesehen werden, dass wenigstens eine Schule in der Bezirkshauptstadt von Niederbayern ihren Schützlingen direkt im Hause das Schwimmen beibringen kann. Aber da werden lieber Neiddebatten geführt, was die einen nicht haben können, dürfen die anderen auch nicht haben. Was für eine tolle Haltung!

Und wenn wir gerade bei den Schulkindern sind! Jeder regt sich über den Hol- und Bringdienst der Eltern an den Schulen auf und dann lehnen genau die Fraktionen die Schulbusfreiheit ab dem ersten km ab, die sich am meisten über den zunehmenden Verkehr empören. Dabei könnte man damit eine absolute Halteverbotszone begründen und den Verkehr an diesen Stellen sicherlich mindern und entzerren.

Anders bei der Sanierung des Bernlochnerkomplexes, hier wird sogar so lange geschoben und abgewartet, bis die ersten und nicht gerade billigen Gutachten und Machbarkeitsstudien verstaubt und überholt sind, so dass man wieder von vorne anfangen muss, nun ja, dann brauchen wir im kommenden Haushalt ja wieder nur Planungskosten einstellen und keine Sanierungskosten.

Es wird interessant sein, wie teuer uns das Theaterzelt insgesamt zu stehen kommt, denn einen hohen Verkaufswert wie uns vorgegaukelt wurde, wird es wohl nach der endgültigen Fertigstellung des Bernlochnerkomplexes, ich schätze mal in 7-10 Jahren, nicht mehr haben.

Da wird Geld verbrannt, was nicht so schlimm ist, denn wir wissen doch alle, auch wenn wir noch so viele Kostenkalkulationen einholen, ein paar Milliönchen haben wir bisher immer noch oben drauf packen müssen.

Und das Geld war auch dann immer da, denn wir haben in den vergangenen Jahren Überschüsse eingenommen, die wir der guten wirtschaftlichen Lage verdanken. Jedoch sind die Haushalte trotzdem sehr zurückhaltend und konservativ aufgestellt worden. Dabei wissen wir doch alle, dass diese Überschüsse laut der Regierung von Niederbayern in die Schuldentilgung gesteckt werden müssen, diese Überschüsse sind also dann auch gleich wieder weg, anstatt das eine oder andere Projekt von vornherein im Haushalt mit einzuplanen. Unser Vorschlag 50% solcher Überschüsse in Investitionen zu stecken und 50% in die Schuldentilgung wurde auch von diesem Gremium abgelehnt, dabei wären so manche Projekte nebenbei mit finanzierbar gewesen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

wir haben zwar einen neuen Oberbürgermeister, wir können aber keine Unterschiede in der Politik erkennen, eher, dass eine noch neoliberalere Richtung eingeschlagen wurde, wie das Beispiel der Wohnungspolitik zeigt. Dort wo wirklich Klärungsbedarf notwendig gewesen wäre, sehr geehrte Befürworter der Westumfahrung, nämlich vor dem Bürgerbegehren die umliegenden und betroffenen Gemeinden zu befragen und die Einwilligung einzuholen, war der Wille wohl nicht vorhanden. Was wollen Sie dann den Landshuter BürgerInnen erzählen, wenn die Straße nicht weitergebaut wird, wofür dann Millionen von Steuergeldern ausgegeben wurden!

Die SPD-Fraktion sieht nach wie vor nicht, dass ein Wille hier vorhanden ist, die wirklichen Probleme der Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt zügig und nachhaltig zu lösen. Die Argumente gegen eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft haben wir und auch andere in der Vergangenheit klar widerlegt. Und trotzdem wird dagegen gestimmt. Für bestehende Beschlüsse werden die Mittel und Instrumentarien für eine konsequente Umsetzung nicht bewilligt, ich denke hier insbesondere an die energetische Sanierung des TV 64, an die Sperrung der Balsgasse und an die Grünverordnung für Neubaugebiete. Diese Inkonsequenz hat sich bereits zum Teil auf die Verwaltung übertragen und suggeriert den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt, dass diejenigen, die sich daran halten, selbst Schuld sind.

Wir werden uns dadurch nicht beirren lassen und als SPD-Fraktion weiterhin unsere Arbeit auf nachhaltige und zukunftsorientierte Politik ausrichten, unsere Beharrlichkeit nicht verlieren.

In der Kommunalpolitik muss man oft dicke Bretter bohren.

Wir werden auch in diesem Jahr aus den vorgenannten Gründen den Haushalt ablehnen.

Der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann hat einmal gesagt:

„Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“

 

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

 

 

Weihnachts-Wunschbaum-Aktion der Nachbarschaftshilfe eröffnet

 

Viele Kinder wünschen sich eine vernünftige Wohnung

Auch in diesem Jahr erfüllt die Nachbarschaftshilfe Landshut wieder die Weihnachtswünsche bedürftiger Kinder aus Landshut und Umgebung sowie drei Familien, die von der Hochwasserkatastrophe in Simbach betroffen sind. Am 25.11.2017 wurde im Bariva Computerladen am Sonnenring 14 in Altdorf der Weihnachts-Wunschbaum aufgestellt.

SPD-Stadträtin Anja König übernahm auch in diesem Jahr wieder Schirmherrschaft für die Wunschbaum-Aktion der Nachbarschaftshilfe: “Ich bin wirklich sehr froh darüber, dass ich auch in diesem Jahr wieder als Schirmherrin den Startschuss für diese tolle Aktion geben darf. Ich tue dies mit einem lachenden und einem weinenden Auge”, so König. Es stimme zwar alle Beteiligten froh, dass es viele Menschen gibt, die sich an dieser Spendenaktion beteiligen, andererseits sei sie sehr in Sorge, weil die Zahl der Kinder, die betroffen seien, stetig ansteigt. “In einem reichen Land wie Deutschland darf es keine bedürftigen Kinder geben.” König eröffnete die Spendenaktion mit einer ersten Spende in Höhe von 100 Euro, die stellvertretende SPD-Vorsitzende Patricia Steinberger übernahm die ersten zwei Geschenkpatenschaften.

Auch Alexander Wiesner, der Geschäftsführer von Bariva Computer, steuerte 100 € für die Spenden-Aktion bei. Das Rathaus Landshut unterstützt die Weihnachts-Wunschbaum-Aktion mit 500 €.

Es liegen bereits 45 Wünsche vor, größtenteils ganz einfache Dinge, die jedoch für viele Kinder unerschwinglich sind, wie Spielsachen, ein Malbuch mit Buntstiften, ein Ausflug in den Bayernpark
oder ein Besuch im Deutschen Museum.

Auffallend ist der hohe Anteil an Wünschen, die auf gravierende Notfälle und Missstände schließen lassen. Ganz oben auf der Wunschliste vieler Kinder steht bezahlbarer Wohnraum. Vier Kinder, die bald ein neues Geschwisterchen bekommen, wünschen sich eine „bezahlbare Wohnung, in die es nicht rein regnet“.

Auch im 21. Jahrhundert suchen Familien und werdende Mütter (vergeblich) eine Herberge und sind von Obdachlosigkeit bedroht. Und so steht auch in der Vorweihnachtszeit bei der Nachbarschaftshilfe das Problem der gravierenden Wohnungsnot im Mittelpunkt.

Um den betroffenen Familien wenigstens frohe Weihnachten zu ermöglichen, nimmt der Leiter der Nachbarschaftshilfe, Hans-Peter Brunnhuber noch bis 02.12.2017 ihre Wünsche entgegen
(Tel. 0871 /14 27 42 37).

Bar- und Sachspenden für die Weihnachts-Wunschbaum-Aktion nimmt auch der Bariva Computerladen in Altdorf entgegen. Als kleines Dankeschön erhält jeder Spender ein selbstgemachtes Herz aus Ton und auf Wunsch auch eine Spendenquittung.

Spenden können auch auf folgendes Konto eingezahlt werden:

Ostbayerisches Kulturforum

Sparda Bank Ostbayern

IBAN: DE18 750 905 00 0000 450 750

BIC:GENODEF1S05

Verwendungszweck: Nachbarschaftshilfe

Wir danken dem Rathaus Landshut, Anja König und Patricia Steinmeier, Alexander Wiesner von Bariva Computer, der Therme Erding, dem Kinopolis, Lothar Reichwein und allen anderen Sponsorinnen und Sponsoren für Ihre Unterstützung.

Denn nur mit Ihrer Hilfe können wir sozial benachteiligten Menschen helfen und Kinderaugen zum Leuchten bringen.

Treffen der SPD-Frauen am Aktionstag gegen Gewalt an Frauen – § 219a muss reformiert werden

Patricia Steinberger und Anja König

Am Samstag trafen sich die SPD-Frauen der Stadt Landshut und diskutierten am Aktionstag gegen Gewalt an Frauen über frauenpolitische Themen. Hier standen zwei Themen im Vordergrund: Die Unterfinanzierung der Frauenhäuser und der §219a, der untersagt, dass Schwangerschaftsabbrüche „beworben“ werden dürfen. Diese Rückständigkeit sei ein Skandal finden die beiden SPD-Frauen Anja König und Patricia Steinberger.

„Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) setzt sich schon lange für eine Reform des §219a ein und die Bundestagsfraktion hat auch schon längst einen Gesetzesentwurf eingebracht und immer noch geht es kein Stück weiter.“, erklärt Stadträtin Anja König, Landesvorstandsmitglied der AsF. Die Verurteilung der Ärztin in Gießen, die lediglich den Schwangerschaftsabbruch als eine Leistung neben vielen auf ihrer Homepage erwähnt und einen Link, über den die verschiedenen Abbruchmethoden beschrieben werden, sei ein echter Skandal. Frauen haben ein Recht darauf, sich über einen solchen Eingriff so informieren zu können wie auch wie für alle anderen Eingriffe. Schließlich sei ein Schwangerschaftsabbruch nicht verboten. „Hier werden die Rechte für Frauen mit Füßen getreten, dieser §219a ist rückständig und muss dringend geändert werden.“, so König weiter.

140.000 Frauen in Bayern werden jedes Jahr Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt. Jede vierte Frau in Deutschland wurde auch daheim schon geschlagen – die Dunkelziffer dürfte noch sehr viel höher liegen. Und die Frauenhäuser und Frauennotrufe werden dem Bedarf längst nicht gerecht. Die Mittel seien zwar über einen Nachtragshaushalt um 1 Mio. Euro erhöht worden, aber dieser Betrag reiche bei weitem nicht aus. „Die Frauenhäuser brauchen mindestens das Doppelte für Bayern.“, erklärt Patricia Steinberger, Bezirksvorstandsmitglied der AsF. Nach wie vor müsse wegen Platzmangels jede zweite Frau abgewiesen werden, die endlich den Mut aufgebracht habe, sich aus einem Martyrium zu befreien, und muss quasi wieder zurück nach Hause zu physischer und psychischer Gewalt. 1 Frauenhausplatz auf 10.000 Einwohner in Bayern sei viel zu wenig angesichts der Fakten. Hier spare die CSU an der falschen Stelle.

In Landshut würde die Lage der Frauenhäuser schon einmal entschärft werden können, wenn  ein entsprechendes Angebot an bezahlbarem Wohnraum vorhanden sei, da waren sich die SPD-Frauen einig. Denn dies sei nach vielen Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen der Frauenhäuser immer die größte Herausforderung und deshalb müssen auch viele Frauen mit Kindern die Plätze länger in Anspruch nehmen als nötig.

Zwei Direktkandidaten aus der Stadt

Stadt-SPD gratuliert Gerd Steinberger und Harald Unfried

 

Am vergangenen Samstag wurden Stadtrat und ehemaliger Bürgermeister Gerd Steinberger zum Bezirkstagskandidaten im Stimmkreis Landshut und der Vorsitzende des Unterbezirks und stellvertretende Vorsitzende der Stadt-SPD Harald Unfried zum Landtagskandidaten für den Stimmkreis Kelheim nominiert. „Damit stellt die Stadt-SPD gleich zwei Direktkandidaten für die Landtags- und Bezirkstagwahl 2018. Die Landshuter SPD ist hoch erfreut über dieses Ergebnis am Wochenende und gratuliert den beiden langjährigen Politikern zu ihrer Nominierung.“, erklärt Parteichefin Anja König.

Gerd Steinberger ist gebürtiger Landshuter und aus seiner beruflichen Tätigkeit als selbständiger Malermeister wie auch aus seiner 25-jährigen Stadtratstätigkeit in der Region Landshut wohl bekannt. 1998 und 2004 kandidierte er für das Amt des Oberbürgermeisters und hat es nach über 38 Jahren von 2008 bis 2014 erstmals wieder geschafft, dass die SPD einen Bürgermeister in Landshut stellte. In dieser Funktion berief er auch 5 Runde Tische ein, zum Beispiel zum Thema bezahlbarer Wohnraum und einem Ausbildungspakt der Kommune. „Diese Themen bestimmen heute noch unsere politischen Ziele und daran kann man gut erkennen wie vorausschauend und nachhaltig das politische Handeln seit jeher ist.“, begründete Anja König ihren Vorschlag. Gerd Steinberger ist seit 1996 Mitglied des Stadtrates und führte die SPD-Fraktion von 1998 bis 2008 mit viel Sachkenntnis und klarer politischer Kante an. Durch seine beiden sozialdemokratischen Großväter bekam er die Grundwerte eines aufrechten Sozialdemokraten praktisch in die Wiege gelegt und hat diese innerhalb der eigenen Familie auch gelebt und weitergegeben. Steinberger habe auch in der Partei Verantwortung übernommen, war über viele Jahre hinweg Vorsitzender des Ortsvereins Achdorf und ist seit fast zehn Jahren ein aktives und zuverlässiges Mitglied des Stadtverbandsvorstandes.

Seit 2 Jahrzehnten ist er im Beirat der AOK tätig. Als Innungsobermeister gehörte er zu den führenden Handwerksvertretern des Innungsbezirkes Landshut. 10 Jahre war er Bezirksobermeister für Niederbayern und 10 Jahre bestimmte er die Geschicke als Vorstandsmitglied des Landesinnungsverbandes Bayern mit und war dort auch in der Sozialkommission tätig. Er ist erster Vorsitzender von 4 Landshuter Vereinen, unter anderem auch vom Förderverein des Sonderpädagogischen Zentrums Landshut.

Steinberger ist damit hervorragend für die Arbeit in der dritten kommunalpolitischen Ebene gerüstet, denn im Bezirkstag geht es hauptsächlich um Sozialpolitik.

Harald Unfried ist seit seiner Jugend politisch aktiv, führte über viele Jahre den Stadtverband wie auch den Unterbezirk und kandidierte auch für den Bundestag im Wahlkreis Landshut-Kelheim. Die Ära Seehofer liege erkennbar in den letzten Zügen., beginnt er seine Bewerbungsrede. Bald werde ein neues Kapitel in der bayerischen Landespolitik aufgeschlagen. „Die Chancen stehen gut, die Alleinherrschaft der CSU im Herbst nächsten Jahres zu beenden. Das ist auch eine neue Chance für die bayerische Sozialdemokratie.“ Eine sozialdemokratisch geführte Landesregierung müsse vor allem dem permanenten Verlust sozialgebundenen Wohnraums in Bayern ein Ende bereiten und mit einer großangelegten Wohnbauoffensive gegensteuern. Denn die CSU-Staatsregierung habe zugelassen, dass sich der Bestand an Sozialwohnungen beinahe halbiert hat. Eine SPD-geführte Landesregierung müsse zudem dafür sorgen, dass Bayern nicht mehr länger das bundesweite Schlusslicht bei den Ganztagsschulplätzen bildet wie dies jüngst wieder die Bertelsmann-Stiftung festgestellt hat.

„Es muss Schluss sein mit der Vergabe von Bildungschancen nach Herkunft. Das ist nicht nur ein Gebot der Bildungsgerechtigkeit. Es ist vielmehr zwingend, um die soziale Spaltung schon im Ansatz zu bekämpfen und alle Talente zur Entfaltung zu bringen. Kostenfreie Bildung von der frühkindlichen Betreuung über die Meisterprüfung bis zur Universität ist und bleibt das bildungspolitische Credo der Sozialdemokratie.“, betont Unfried.

Anja König neu in den Landesvorstand der Arbeitsgemeinschaft der SozialdemokratInnen im Gesundheitswesen (ASG) gewählt

Am vergangenen Samstag fand in Nürnberg die Landeskonferenz der Arbeitsgemeinschaft der SozialdemokratInnen im Gesundheitswesen mit Neuwahlen statt. Die Landshuter SPD-Vorsitzende und Stadträtin Anja König, die seit über 26 Jahren im gesetzlichen Krankenkassensystem arbeitet und seit über 10 Jahren eine Betriebskrankenkasse in der Region Niederbayern leitet, wurde in den neuen Landesvorstand gewählt.

„Die Arbeitsgemeinschaften in der SPD machen die eigentliche fachliche Arbeit und Vorarbeit für politische Forderungen und Gesetzesentwürfe, denn hier sind die Fachleute versammelt, die entweder aus ihrer beruflichen und/oder politischen Erfahrung viel Kompetenz einbringen können.“, betonte König am Anfang ihrer Bewerbungsrede. Gesundheit und Pflege würden jeden Menschen betreffen und genau deshalb sei diese Arbeitsgemeinschaft eine der wichtigsten. Gleichen Zugang zu Gesundheitsversorgung auf medizinisch hohem Niveau für alle Menschen könne nur durch eine solidarische und paritätisch finanzierte Bürgerversicherung und durch eine grundlegende Reform der Gesundheitspolitik erreicht werden. Nur so könne der Zwei-Klassen-Medizin ein Ende gesetzt werden. „Es kann nicht sein, dass die untersten Einkommensschichten weiterhin eine bis zu 10 Jahre niedrigere Lebenserwartung haben, hier haben wir noch viel zu tun. Bei der Krankenhausfinanzierung müssen die Kommunen entlastet werden, indem die Kosten für das Personal und Investitionen zum Beispiel ausgegliedert werden und nicht mit den medizinischen Leistungen in einen Haushalt geworfen werden. Diese Kosten sollten steuerfinanziert werden, denn es handelt sich um Leistungen, die für alle Menschen erbracht werden.“, erklärt König. Für die Pflege sei es wichtig in einem ersten Schritt die Finanzierung zu sichern und zu erweitern. „Die derzeitige Teilversicherung muss in eine Vollversicherung umgewandelt werden, um auch hier die Menschen davor zu schützen, dass lebenslang mühselig zusammengehaltene Ersparnisse im Falle einer Pflegebedürftigkeit vollständig aufgebraucht werden müssen.“, fordert König. Laut einem Gutachten des DGB sei für diesen Fall nur eine geringe Beitragsanhebung notwendig, die aber eine große Absicherung zur Folge hätte. Greift die solidarische Bürgerversicherung auch hier und alle Menschen zahlen aus allen Einkünften mit ein, könnte der Beitrag noch niedriger gehalten werden.

König wurde anschließend mit einem überwältigenden Ergebnis in den Landesvorstand gewählt und versprach zugleich ihren Überzeugungen treu zu bleiben und sich dafür mit all ihrer Kompetenz einzusetzen.

ANTRAG: Abbruch der Verhandlungen mit dem Freistaat

Die Stadt Landshut bricht die Verhandlungen über einen
Grundstücksverkauf in der Ochsenau für das „Grüne Zentrum“ mit dem
Freistaat ab, damit die Beplanung für Wohnungsbau und ein
vorgeschalteter Wettbewerb zügig beginnen können.
Begründung:
Wie im Stadtrat berichtet wurde, bietet der Freistaat für den
Quadratmeter 75,00 Euro. Das Angebot der Stadt mit 170,00 Euro, was
eh schon ein Verlustgeschäft wäre, wurde vom Freistaat abgelehnt. Als
Kommune sind wir angehalten, alle möglichen Einnahmen zu generieren,
damit unsere ständige Leistungsfähigkeit gegeben bleibt. Deshalb werden
auch viele Gebühren und Abgaben von der Landshuter Bevölkerung
abverlangt. Wir sehen uns daher in der Pflicht dem gegenüber auch für
Baugrundstücke, wenn wir diese schon verkaufen, zum höchstmöglichen
Preis zu verkaufen. Noch besser wäre es in unseren Augen, wenn die
Stadt selbst über eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft hier auf dem
Areal der Ochsenau Wohnraum schafft, ein entsprechender Antrag liegt vor.

Robert Gewies Dietmar Franzke Maria Haucke

Anja König Gerd Steinberger