Bundesarbeitsminister Hubertus Heil im Gewerkschaftshaus Landshut

Heil: „Ein Bundestariftreuegesetz wird kommen und zwar eines mit Substanz“

Am Dienstag, den 25.07.2023 besuchte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil das Gewerkschaftshaus zu einem Austausch mit jungen Gewerkschafter:innen. Begleitet wurde er von der Generalsekretärin der BayernSPD Ruth Müller (MdL) und der Bezirkstagkandidatin und Stadträtin Anja König. Andreas Schmal, Geschäftsführer des DGB Niederbayern begrüßte den Minister. „In den letzten Jahren ging sozialpolitisch einiges voran, wie zum Beispiel die erweiterten Zurechnungszeiten bei den Erwerbsminderungsrenten, was die Gewerkschaften mit der Personalie Heil verbinden“, so der Gewerkschaftschef. Durch die Veranstaltung führten Vincent Hogenkamp, Vorsitzender des SPD Unterbezirks Landshut und Martin Birkner von der Gewerkschaftsjugend.

„Das ist ja wie ein Speeddating mit der Gewerkschaftsjugend“, so Heil nach einigen Diskussionsrunden. „Bedauerlich sei, dass Bayern eines von zwei Bundesländern ist, dass kein Tariftreue- und Vergabegesetz beschlossen habe. Tarifverträge schützen und das gemeinsame Eintreten für soziale Themen ist eine demokratische Grunderfahrung. Deshalb werden wir für Bundesvergaben ein Bundestariftreuegesetz mit Substanz bekommen.“ Dass diese Substanz wichtig ist, stellen die Anwesenden beim Austausch über aktuelle Vergabeverfahren fest.

Bei der Frage nach gesetzlichen Regelungen gegen die Behinderung von Betriebsratswahlen hatte Heil ebenfalls eine positive Botschaft für die Gewerkschaften. „Wir werden die Behinderung von Betriebsratswahlen zu einem Offizialdelikt umgestalten“. Dies hätte dann zur Folge, dass Staatsanwaltschaften bei Kenntnis einer Behinderung von selbst aktiv ermitteln müssen und nicht wie bisher erst nach einer Anzeige.

Der Übergang zwischen Schule und Beruf müsse ebenso anders gestaltet werden. „Zu viele Jugendliche gehen uns hier verloren und müssen besser betreut werden, um sie als Fachkräfte für die Zukunft zu halten und sie nicht als Ungelernte im System zu haben.“ Angesichts des sich verstärkenden Fachkräftemangels kann sich ein Wirtschaftsstandort wie Deutschland nicht leisten, Menschen ohne Ausbildung zulassen. Fachkräfte kommen nicht nur von den Hochschulen, sondern im Besonderen aus dem dualen System der Berufsausbildung, sind sich Gewerkschafter und Minister einig. Besonders junge Menschen, die einen schwereren Start ins Leben haben, müssen hierbei begleitet werden, sagt der junge Gewerkschafter Johannes Schlieter. Das unterstützt auch die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller, die sich im Landtag schon lange dafür einsetzt, dass die Berufseinstiegsbegleitung erhalten bleibt. Zwar ginge es „nur“ um rund 3400 Jugendliche in Bayern, doch sei die Förderung für jeden einzelnen von ihnen wichtig. Die Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern wollte die „Berufseinstiegsbegleitung“ abschaffen, was jedoch unter anderem auf Drängen der SPD verhindert werden konnte.

Ein weiteres gemeinsames Anliegen des Bundesarbeitsministers, der Generalsekretärin der BayernSPD und der Gewerkschaftsvertreter ist ein gesetzlicher Anspruch auf einen Bildungsurlaub. „Den gibt es bereits in 14 anderen Bundesländern“, so Müller. Und gerade angesichts der bevorstehenden Veränderungen in der Arbeitswelt ist dies dringend notwendig, um Weiterqualifizierung zu ermöglichen.

Wer von jungen Menschen mehr Mobilität für die Berufsausbildung erwartet, muss ihnen auch bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen. Azubi-Wohnheime müssen hier so selbstverständlich werden wie Studierendenwohnheime. Der Bund stellt hierfür Mittel zur Verfügung.

Lea Dahms, ist als Gewerkschafterin an der Uni Passau aktiv und berichtet über die Missstände für studentische Beschäftigte. Es wird Zeit, dass auch für sie ein Tarifvertrag gilt, der sie in ihrer Tätigkeit absichert. Deshalb engagiert sich Lea mit vielen Kommilitoninnen und Kommilitonen in der „TV Stud“ Bewegung, um diesen Tarifvertrag gemeinsam zu erkämpfen.

Die jungen Gewerkschafter:innen fragten Hubertus Heil ebenfalls, wie es mit dem inklusiven Arbeitsmarkt weitergehe. In den Werkstätten werde immer mehr nach höheren Vergütungen für die dort tätigen Menschen mit Behinderungen gerufen. Hubertus Heil konnte auch hier mit positiven Nachrichten aufwarten: „Noch im Herbst werden wir uns damit beschäftigen, dass der Weg aus den Werkstätten, hin zum ersten Arbeitsmarkt erleichtert und noch besser gefördert würde, ohne die Sicherheit auf eine Absicherung im Alter zu schmälern.“ Lediglich 0,75 % würden im Moment den Weg aus den Werkstätten schaffen und das müsse sich ändern. Bezirkstagskandidatin Anja König begrüßte dies sehr: „Inklusion ist eines meiner Herzensthemen und begleitet mich mein Leben lang. Menschen mit Behinderungen brauchen nicht nur Betreuung, sie brauchen auch eine Aufgabe und müssen sich in die Gesellschaft einbringen dürfen. Sie haben oft Begabungen und Fähigkeiten, die für die Gesellschaft und auch auf dem Arbeitsmarkt bei dem derzeitigen Fachkräftemangel wichtig sind.“

Zum Abschluss des Gesprächs drückte DGB Chef Schmal seine Freude aus. „Ein Bundesminister, der sich so nahbar und unkompliziert mit Jugendlichen auseinandersetzt ist ein Pfund für unsere Demokratie.“

Grundrente einführen – Lebensleistung anerkennen

SPD-Rentenexperte Harald Unfried informierte über das Konzept

Am vergangenen Freitag hatte die Landshuter SPD öffentlich zu einem Informationsabend zum Thema Grundrente ins Zollhaus eingeladen. Die Gäste konnten sich informieren, Fragen stellen und eigene Meinungen austauschen. Für den  Referenten, SPD-Rentenexperte Harald Unfried steht fest: „Die neue Grundrente soll Lebensleistung anerkennen und Altersarmut verhindern. Sie muss den ersten Schritt darstellen zu einem dauerhaft stabilen Rentenniveau für alle.“

Nach ihrer Begrüßung machte die Vorsitzende der Landshuter SPD, Stadträtin Patricia Steinberger deutlich, dass von Armut und Altersarmut besonders Frauen betroffen sind. Hier gelte es von Seiten der Politik endlich Initiative zu ergreifen. Nach der erfolgreichen Einführung des Mindestlohnes müsse jetzt die Grundrente folgen: „Menschen, die 35 Jahre gearbeitet und Beiträge gezahlt oder Kinder erzogen und Angehörige gepflegt haben, müssen in jedem Fall eine Altersrente erhalten, die spürbar über dem Sozialhilfeniveau liegt.“ Er oder sie muss bessergestellt sein als jemand, der wenig oder gar nicht gearbeitet hat und keine Beiträge zur Rentenversicherung eingezahlt hat. Die jahrzehntelange Leistung müsse sich angemessen in den Altersbezügen widerspiegeln. Die Menschen müssen darauf vertrauen können, dass sie nach einem langen Arbeitsleben ordentlich abgesichert sind. „Das ist eine Frage der Leistungsgerechtigkeit.“

Harald Unfried ging zu Beginn seines Vortrages auf die aktuelle Situation ein. Sein Fazit über den derzeitigen Zustand lautet: „Jahrzehntelangen Beitragszahlern muss der Gang zum Sozialamt im Alter erspart bleiben. Es geht dabei durchaus um Leistungsträger dieser Gesellschaft, die unverzichtbare gesellschaftliche Aufgaben erledigt haben, aber etwa in den Niedriglohnbranchen nur unterdurchschnittlich verdient haben.“ Gleiches gelte natürlich auch für die Erziehung von Kindern und die Pflege anderer Menschen. Diese für den Zusammenhalt der Gesellschaft und für die Stabilität des Umlageverfahrens wichtigen Leistungen wurden überwiegend von Frauen erbracht, deren Erwerbsbiographien dadurch unterbrochen wurden – mit der Folge, dass ihre Renten oft geringer ausfallen. „Das muss sich ändern. Die Grundrente wird für die heutigen und die künftigen Rentner gelten.“ Für Menschen mit geringen Einkommen würde die Rente nach 35 Jahren Arbeit, Kindererziehung und Pflege um einen Zuschlag erhöht. Von der SPD-Grundrente könnten rund 3 Millionen Menschen profitieren. Reine Minijobzeiten werden nicht aufgewertet. Nur echte Beitragszeiten und Kindererziehungs- bzw. Pflegezeiten werden aufgewertet. Die Finanzierung soll weit überwiegend aus Steuermitteln erfolgen, damit die Rentenreserve nicht angetastet wird. „Freilich kann die Einführung der Grundrente nur der erste Schritt sein.“, resümierte Unfried weiter. So müsse das derzeitige Rentenniveau dauerhaft stabilisiert und wieder angehoben werden. Das Beispiel Österreich zeige, dass ein höheres Rentenniveau ohne Beeinträchtigung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit finanziert werden kann. Wie eine gleichermaßen leistungsgerechte wie auch demographie- und zukunftsfeste Rentenpolitik in die Wege geleitet werden kann, hab schon vor einigen Jahren das renommierte Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung vorgerechnet. Demnach biete sich langfristig der schrittweise und vertrauensgeschützte Übergang in eine Bürgerversicherung an, in die alle zu gleichen Bedingungen einzahlen. Denn auf diese Weise können perspektivisch zwei Ziele gleichzeitig erreicht werden: Stabile Beiträge bei wieder ansteigendem Rentenniveau.

 

Skandal: Bayerische Staatsregierung verschleppt eines der größten sozialen Probleme

Am vergangenen Donnerstag trafen sich GenossInnen aus Stadt und Landkreis zu einer Unterbezirksvorstandssitzung im Gasthaus Weihenstephaner Stuben. Ein wichtiges Thema neben den Berichten aus den verschiedenen Ebenen war die am Donnerstag veröffentlichte Entscheidung des bayerischen Innenministeriums, das Volksbegehren „Stoppt den Pflegenotstand an Bayerns Krankenhäusern“ dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof vorzulegen. Die Mitglieder des Vorstandes verurteilen diese Verzögerungstaktik scharf, machte Vorsitzender Vincent Hogenkamp deutlich.

Nach der Abstimmung über die Tagesordnung berichteten die einzelnen Vertreter der Untergliederungen von ihrer politischen Arbeit und kommenden Vorhaben. So kündigte die stellvertretende Parteivorsitzende und Fraktionsvorsitzende der Landshuter Stadt-SPD Anja König den Termin für die Nominierung der/des OB-Kandidatin/-en für den 12. Juli 2019 an. Bisher stehe nach wie vor die Parteivorsitzende, Stadträtin Patricia Steinberger für die Kandidatur bereit. „Es wird bei dieser Kommunalwahl wahrscheinlich sieben KandidatInnen geben. Somit werden die Karten ganz neu gemischt und es gilt das Ergebnis der letzten Wahl auszubauen, um dann im ersten Schritt in die Stichwahl zu kommen.“, berichtet König.

 

Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Ruth Müller ergänzte die gemeinsame Krapfen-Verteilaktion und Spendensammlung am Faschingssamstag am Infostand vor dem Landshuter Rathaus. „Am vergangenen Montag haben wir auch dazu die eingenommenen 600 Euro an die beiden Frauenhäuser gespendet.“ Weiterhin werde ab Juli eine Wanderausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Thema bezahlbarer Wohnraum in Stadt und Landkreis Landshut zu sehen sein.

 

Eines der größten sozialen Probleme stellt derzeit der Pflegenotstand in den bayerischen Krankenhäusern dar. Um hier das Problem bei der Wurzel zu packen, hat ein Bündnis aus sozialen Organisationen und Parteien ein Volksbegehren initiiert. Dieses Volksbegehren wolle nun das bayerische Innenministerium durch den bayerischen Verfassungsgerichtshof prüfen lassen. „Damit verschleppt die Regierung Söder dieses Problem und ignoriert die Sorgen und Nöte hunderttausender Menschen in Bayern.“, prangert der Unterbezirksvorsitzende Vincent Hogenkamp an. „Wir brauchen dringend mehr Personal und feste Regeln für die Bemessung des Personalbedarfs. Nur so ist gute Gesundheitsversorgung für jeden von uns in ganz Bayern gewährleistet. Bayern soll das Land mit der besten Versorgung werden, weshalb wir eigene Regelungen brauchen. Während sich auf Bundesebene einiges getan hat, wie etwa bei der Refinanzierung von Tarifen, passiert in Bayern nichts. Wir werden allerdings nicht nachlassen, sondern alle Hebel in Bewegung setzen, um die Probleme endlich in den Griff zu bekommen.“, ergänzt Stadträtin Anja König, Mitglied im Landesvorstand. Die BayernSPD fordere seit langem, dass Pflegekräfte die Wertschätzung erhalten, die sie verdienen und dass der Zugang zu guter Pflege nicht länger eine Frage des Geldbeutels sein dürfe. Aus dem Landesvorstand berichtete König weiter, dass die SPD in Bayern voll und ganz hinter diesem Volksbegehren stehe und es aus voller Kraft unterstützen würde.

 

Wohnen 2.0 mit Tiny-Häusern  – Das etwas andere Eigenheim

SPD-Vorstand konstituierte sich

In der konstituierenden Sitzung des im Juli neugewählten Vorstandes der Stadt-SPD wurden am vergangenen Mittwochabend die Eckpfeiler für die Arbeit in den kommenden drei Jahren gelegt. Hauptthemen sind sicherlich die bevorstehenden Landtags- und Bezirkstagswahl, sowie die für 2020 anstehende Kommunal- und Oberbürgermeisterwahl. „Nach vielen Jahren der Trennung dieser beiden kommunalen Wahlen, heißt es für 2020 ein erfolgreiches Konzept zu entwickeln.“, betonte die neue Vorsitzende, Patricia Steinberger zu Beginn der Sitzung.

Im Moment beschäftigt die Landshuter Sozialdemokraten nach wie vor das Thema „Bezahlbarer Wohnraum“. In den vergangenen Wochen waren viele Mitglieder und Befürworter einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft für das Bürgerbegehren unterwegs, um die notwendige Anzahl an Unterschriften zu sammeln. Ziel ist es, dass der Bürgerentscheid gemeinsam mit der Landtags- und Bezirkstagswahl abgestimmt wird. Einerseits würde dies der Stadt Kosten sparen, andererseits wäre hier von einer höheren Beteiligung auszugehen. Es fehlen nur noch einige wenige Unterschriften, um im Feriensenat am 17. August die Rechtmäßigkeit vom Stadtrat abstimmen zu lassen und damit wäre der Weg frei für einen Bürgerentscheid am 14. Oktober.

Aber auch über neue Möglichkeiten des Wohnens wurde in der Sitzung angeregt diskutiert. Die Variante große Parkplätze beispielsweise bei Supermärkten zu überbauen, halten die Landshuter Sozialdemokraten immer noch für eine sehr gute Idee. In unserer Hauptstadt haben sich Discounter hierzu bereits Gedanken gemacht und wollen dies umsetzen.

Ein neuer Trend des Wohnens sind aber auch die sog. Tiny Häuser. Eine neue Art des Wohnens, flexibel und mobil. Die neue Parteichefin Patricia Steinberger, die in ihrem Oberbürgermeisterwahlkampf die Option Hausboote zur Sprache brachte und gerne umgesetzt hätte, sieht auch hier wieder eine neue zusätzliche Chance, dem Problem entgegenzuwirken.

Ob als einzelnes Modul oder mehrere Module auf- oder nebeneinander, kann hier entsprechend Wohnraum geschaffen werden. Minihäuser, die mittlerweile aussehen wie kleine Ausgaben von Schwedenhäusern oder Miniarchitektenvillen. Was ursprünglich als Gartenhäuser gedacht war, setzt sich mittlerweile als Wohnalternative durch. Benötigt werden dafür erschlossene Grundstücke inklusive Wasser- und Stromanschluss.  Kostenfaktor Nummer 1 sicherlich das Grundstück, aber auch hier gibt es bestimmt Lösungen. Beispielsweise Grundstücksbesitzer, die gerne bereit sind Teile ihres Grund und Bodens jungen Familien, junge Paare oder auch Singles zur Verfügung zu stellen und im Gegenzug bei der Bewältigung der Gartenarbeit usw. unterstützt werden. „Genauso könnte man städtische Grundstücke für eine Tiny-Siedlung nutzen, verpachten zum Beispiel – ein Versuch wäre es wert.“, regt Steinberger an. Die beiden anwesenden StadträtInnen Gerd Steinberger und Anja König nahmen diesen Hinweis gern mit und werden über einen Antrag klären lassen, ob es geeignete städtische Grundstücke gibt.

SPD erneuern geht nur mit klarer Haltung und einer standhaften Politik

Parteilinke gründen eine regionale DL21 für Niederbayern

Gemeinsam mit der Bundesvorsitzenden des Forum Demokratische Linke DL21, der Bundestagsabgeordneten Hilde Mattheis, gründeten niederbayerische SPD-Mitglieder am Donnerstag im Zollhaus in Landshut eine regionale Gruppe für Niederbayern und wählten hierfür ein 10-köpfiges Sprecherteam von namhaften Sozialdemokrat_innen. „Eine echte Erneuerung der SPD geht nur von der Basis aus und mit einer klaren und standhaften Politik für die Menschen in unserem Land.“, ist eine der Hauptbotschaften, die Mattheis den Anwesenden mit auf den Weg gibt.

Herbert Lohmeyer, der Hauptinitiator für diese Neugründung, begrüßte die DL21-Mitglieder, die aus ganz Niederbayern in die Regierungshauptstadt angereist waren und freute sich über das rege Interesse. „Wir wollen gemeinsam die SPD unterstützen im Erneuerungsprozess, damit unsere Volkspartei für die Mitglieder und unsere Bevölkerung echte Verbesserungen umsetzen kann.“

In ihrem Impulsreferat sprach MdB Hilde Mattheis den Anwesenden aus dem Herzen, denn nur mit einer klaren und standhaften politischen Haltung könne die SPD wieder Vertrauen zurückgewinnen. Gerade bei den Themen, die wirklich wichtig für die Menschen sind, wie zum Beispiel die marode Infrastruktur, unsere Krankenhäuser, die Bildungseinrichtungen und die Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge dürfen keine Kompromisse eingegangen werden, es muss in Zeiten guter wirtschaftlicher Lage und sprudelnder Steuereinnahmen viel mehr investiert werden und für wirtschaftlich schlechtere Zeiten vorgesorgt werden. „Die geplanten Investitionshilfen für Länder und Kommunen in den sozialen Wohnungsbau und Bildung sind richtig, aber die Bunderegierung agiert hier nach wie vor zu vorsichtig. Angesichts des zum Teil wie auch hier in Landshut dramatisch steigenden Mietniveaus und Wohnungsmangel, müssen stärkere Anreize von der Bundesregierung kommen.“, so Mattheis. Das Festhalten an der schwarzen Null sei hierbei der größte Fehler, ein Wechsel von der „Schwäbischen Hausfrau“ nur zum „Schwäbischen Hausmann“ stehe nicht für Zukunft und Erneuerung.

Die SPD müsse auch im Machtkampf zwischen den beiden Unionsparteien klar Stellung beziehen. „Wir dürfen keine weiteren Zugeständnisse in der Asylpolitik über den Koalitionsvertrag hinaus machen. Schon dabei haben wir schmerzhafte Zugeständnisse vereinbart.“, so Mattheis weiter. Eine weitere Verschärfung in der Asylpolitik diene letztlich nur dem rechten Rand. Wer wie die CSU so Stimmen fangen will, stärke nur das rechtspopulistische Original.

Im Anschluss führte Johannes Lanig, Sprecher der DL21 Bayern, die Wahlen des Sprecherteams durch. Einstimmig sprach sich dabei die Versammlung für Herbert Lohmeyer (Tiefenbach), Anja König (Landshut), Maximilian Ditmer (Eching), Vincent Hogenkamp (Landshut), Kim Seibert (Eching), Benjamin Lettl (Eggenfelden), Marvin Kliem (Mitterfels), Marco Wachs (Landshut), Martin Hobmeier (Tiefenbach) und Valentin Kuby (Arnstorf) aus.

Führungswechsel bei den Landshuter Jusos

Am vergangenen Sonntag führten die JungsozialistInnen im Unterbezirk Landshut im Gasthaus Weihenstephaner Stuben ihre turnusgemäßen Neuwahlen durch. Dabei übergab der bisherige Vorsitzende Ugur Sahin den Führungsstab an Vincent Hogenkamp weiter, der auch einstimmig für dieses Amt gewählt wurde. Als Gast und Wahlleiterin konnten die jungen GenossInnen die Vorsitzende der Landshuter SPD und Stadträtin Anja König begrüßen.

In ihrem Grußwort betonte König, die auch Bundestagskandidatin ist, wie wichtig es sei, dass gerade junge Menschen sich für Politik interessieren und sich persönlich engagieren. „Ihr wisst am besten was junge Menschen bewegt und wie ihr euch ein zukünftiges Deutschland vorstellt.“ Junge Menschen brauchten vor allem Sicherheit, damit eine längerfristige Lebensplanung möglich sei. Der Wert der Arbeit müsse an erster Stelle stehen. „Der verbreitete Missbrauch der Leiharbeit muss endlich beendet werden. Deshalb fordern wir: Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit von Anfang an.“, so König weiter. Sie setze sich ebenso für die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung ein. „Ich will keine gespaltenen Belegschaften, ich will, dass Kooperation und ein faires Miteinander unsere Arbeitswelt prägen und nicht Ellenbogeneinsatz und Dauerstreß.“

 

Der bisherige Vorsitzende der Jusos Ugur Sahin berichtete danach von den Aktivitäten der Jusos. In der darauffolgenden Aussprache ging es hauptsächlich um das Einbinden der neu eingetretenen jungen Menschen: „Mit regelmäßigen monatlichen Treffs können wir erreichen, dass sich viele mit einbringen und so von den Ideen profitieren.“, schlägt Ugur Sahin vor. Anschließend fanden die Neuwahlen statt. Vincent Hogenkamp (3.von links) erhielt dabei das vollste Vertrauen der Versammlung geschenkt und wurde einstimmig zum Vorsitzenden der Jusos für die Stadt und den Landkreis Landshut gewählt. Ugur Sahin stellte sich für die weitere Arbeit im Vorstand als Stellvertreter zur Verfügung und wurde ebenfalls ohne Gegenstimme gewählt. Andreas Friedrich wird als Beisitzer die Arbeit des Vorstandes unterstützen.

In seinem Schlußwort betonte der neue Vorsitzende Vincent Hogenkamp: „Wir werden jetzt gerade im Bundestagswahlkampf richtig Gas geben und bei den jungen Menschen unsere sozialdemokratischen Konzepte im Hinblick auf unsere Zukunft verbreiten. Ich bin mir sicher, dass nur unter einer SPD-Regierung und einem Kanzler Martin Schulz für die junge Generation mehr Gerechtigkeit und Sicherheit für unsere Lebensplanung hergestellt wird.“

Mangel an bezahlbarem Wohnraum im Fokus der Sozialdemokratie

Jahreshauptversammlung der Stadt-SPD mit Delegiertenwahlen

 Am vergangenen Freitag fand im Gasthaus Zollhaus die Jahreshauptversammlung der Landshuter SPD mit den Delegiertenwahlen für die Stimmkreiskonferenz zur Aufstellung der KandidatInnen für die Landtags- und Bezirkstagswahlen 2018 statt. Außerdem wählte die Mitgliederversammlung einstimmig Vincent Hogenkamp in die Vorstandschaft nach: „Ich bin froh, dass wir unter den in den vergangenen Wochen neu eingetretenen GenossInnen auch viele begrüßen dürfen, die sich aktiv beteiligen wollen.“, freut sich die Vorsitzende und Bundestagskandidatin Anja König. Diese GenossInnen müssen auch gefördert und eingebunden werden.

 Der Rechenschaftsbericht der Vorsitzenden war zunächst geprägt von den vielen Aktivitäten im Oberbürgermeisterwahlkampf mit der Kandidatin Patricia Steinberger. Bei ihr bedankte sich König nochmals für ihren Einsatz und betonte: „Dieses Ergebnis von 17% konnten wir nur erreichen, weil unsere Kandidatin mit größtem Engagement und Einsatz diesen Wahlkampf geführt hat. Keiner unserer Mitbewerber hat uns dieses Ergebnis zugetraut und wir können das 2020 noch ausbauen.“ Gerade mit den Themen Mangel an bezahlbarem Wohnraum, dem Ausbau der Kindertagesstätten, dem Einsatz für das Lehrschwimmbecken in der Wolfgangschule und der Verkehrsproblematik habe sie den Menschen aus der Seele gesprochen. Das Thema bezahlbarer Wohnraum wird ein Dauerbrenner bleiben, so König weiter, denn es sei in ganz Bayern in den Metropolregionen ein riesiges Problem. Auch die bayerische Staatsregierung, die tausende GBW-Wohnungen privatisiert habe, um den Haushalt zu sanieren, stehe in der Pflicht. „Es werden zwar derzeit in Bayern jährlich 2600 Sozialwohnungen geschaffen, aber gleichzeitig fallen ca. 7000 aus der Bindung, ein Ausgleich findet also bei Weitem nicht statt.“ So verschärfe sich das Problem Jahr für Jahr. Die SPD auf Bayern-Ebene fordere deshalb die Gründung einer staatlichen Wohnungsbaugesellschaft, die diese Regionen unterstützen solle und höhere Förderungen für kommunale Wohnungsbaugesellschaften, was der Stadt-SPD und ihrer Forderung nach der Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft Nachdruck verleiht.

Der Kassierer Wolfgang Mürdter konnte der Mitgliederversammlung einen soliden Kassenbericht liefern und damit die Entlastung der Vorstandschaft empfehlen.

Im Anschluss daran fanden die Wahlen der Delegierten statt, sowie eine notwendig gewordene Nachwahl für die Vorstandschaft.

Vincent Hogenkamp (2. Von rechts, hinten) stellte sich der Versammlung kurz vor. In seiner Funktion als derzeitiger Sprecher der Juso-Hochschul-Gruppe ist er an der Hochschule in Passau aktiv. Er arbeite bereits seit vielen Monaten in der Arbeitsgemeinschaft für Bildung mit und wolle sich nun auch in die Arbeit der SPD vor Ort mit einbringen. Einstimmig wählte die Mitgliederversammlung das junge Parteimitglied als Beisitzer für ihre Vorstandschaft nach.