Anja König (3.v.r.) und Sibylle Entwistle (2.v.r.) berichteten über die aktuellen Entwicklungen in der Region
SPD Altdorf lud zu einem Informationsabend
Kürzlich veranstaltete der SPD Ortsverein Altdorf eine Informationsveranstaltung über die von der Bundesregierung geplante Krankenhausreform. Dabei stellten die Stadträtin Anja König, Bezirkstagkandidatin im Stimmkreis Landshut und die erste Bürgermeisterin aus Vilsbiburg Sibylle Entwistle, Bezirkstagkandidatin im Stimmkreis Dingolfing/Landau die zu erwartenden Auswirkungen und auch Chancen auf die stationäre und ambulante ärztliche Versorgung in der Region dar. Bund und Länder hatten sich vor der parlamentarischen Sommerpause über die Eckpunkte der Krankenhausreform geeinigt. Einzig Bayern stimmte dagegen und liefert bis dato nicht die notwendige und von den Ländern zu erstellende Bedarfsplanung.
Reformziele und lernendes System
Die Reformziele, so König in ihren Ausführungen, seien eine Verbesserung der Qualität, eine Entökonomisierung und eine Entbürokratisierung. Als lernendes System können Prozesse nachgesteuert werden, nach fünf Jahren soll eine Gesamtevaluation stattfinden. Populistische Negativschlagzeilen seien da nicht hilfreich, vielmehr sei gemeinsam eine bedarfsgerechte, flächendeckende und vor allem für alle Menschen auf gleich hohem Niveau basierende medizinische Versorgung sicherzustellen. Auf die Region Landshut bezogen stellte Entwistle heraus, dass eine Doppelvorhaltung von Leistungen viel Geld und Personal binde. Eine Verbesserung für die Bürger sieht sie in ambulanten medizinischen Zentren, in denen Hausärzte zusammen mit verschiedenen Fachärzten Untersuchungen und Behandlungen anbieten. Dabei könnten auch Wartezeiten auf Untersuchungstermine entbehrlich werden.
Die Konkurrenz muss endlich aufhören
Sowohl für das Klinikum Landshut als auch die LaKuMed-Kliniken des Landkrieses seien die betriebswirtschaftlichen Zahlen dramatisch, wie König und Entwistle berichteten. Seit Wegfall der Corona-Hilfen im Sommer 2022 habe sich die finanzielle Lage weiter zugespitzt.
„Misstrauen und Konkurrenzdenken sind zu überwinden, wir können nur gemeinsam gewinnen,“ betonte König zur Situation in Stadt und Landkreis Landshut. Eine wahlkampfgetriebene Resolution der CSU-Fraktion im Kreistag zu einer möglichen Unterversorgung in der Region sei reines Ampel-Bashing und führe vielmehr zu einer Verunsicherung beim Klinikpersonal.
Auf Nachfrage von Kreisrätin Christel Engelhard bestätigte König, dass die Reform auch privat geführte Kliniken betreffe. Wobei diese, so Ortsvorsitzender Hans Wagner, auf Gewinnmaximierung ausgelegt seinen. „Einsparungen sind nur durch Zusammenlegung durch Kompetenzbildung möglich,“ resümierte Marktgemeinderat Georg Wild.